Glauben Sie, dass Ihr Weg nach oben schwieriger war als bei Männern?
Ehrlich gesagt, glaube ich nicht, dass es für mich schwieriger war als für Männer bei Helios. Wenn man Kompetenzen, Fähigkeiten und den Mut hat, Herausforderungen anzunehmen, kann man bei Helios sehr schnell vorankommen – und das schätze ich sehr.
Natürlich gibt es an manchen Stellen noch andere Wahrnehmungen oder Hindernisse: So werden Männer oft als kompetenter und fähiger für Führungsaufgaben angesehen als Frauen, selbst wenn sie die gleichen Qualifikationen haben. Frauen müssen sich oft mehr beweisen, und es wird auch erwartet, dass sie in den Führungsetagen weicher sind. Aber bei Helios ist das sehr vernachlässigbar.
Als Frau hat man in den meisten Fällen mehr Verantwortung für die Betreuung von Kindern oder älteren Angehörigen. Das kann es schwierig machen, eine Führungsrolle zu übernehmen. Bei Helios haben wir den Vorteil, dass wir die Arbeitszeiten und -orte flexibel gestalten können, natürlich abhängig von der Berufsgruppe. Daher kan ich sagen: Für mich war der Weg nicht schwieriger als für Männer.
Inwieweit unterscheidet sich Ihr Führungsstil von dem eines Mannes?
Der Führungsstil variiert nicht nur nach Geschlecht, sondern wird auch von der Persönlichkeit, den Erfahrungen und dem kulturellen Hintergrund beeinflusst.
Es gibt nicht viele Unterschiede zwischen meinem Führungsstil und dem eines Mannes. Einige Unterschiede sind der Führungsansatz und die Entscheidungsfindung. Der größte Unterschied ist, dass ich mich nicht auf mich selbst fokussiere, sondern die Menschen oder das Team vor mich selbst stelle. Ein kleines Beispiel: Wenn ich über gute Ergebnisse spreche, sage ich "wir", während die meisten Männer "ich" sagen. Diese Dinge helfen, Teams längerfristig zu motivieren.
Mein Team und meine Kollegen nehme ich mit und konzentriere mich darauf, meine Teammitglieder weiterzuentwickeln, zu betreuen und zu fördern. Ich fördere auch die Vielfalt und Einbeziehung in die Führung, damit jeder Einzelne seine einzigartigen Stärken einbringen kann. Die meisten Männer neigen zu einem eher kommandierenden und kontrollierenden Stil, während ich einen eher partizipativen Stil habe / besitze.
Wenn ich eine Entscheidung treffe, gebe ich der Konsensbildung und der Einbeziehung mehrerer Interessengruppen den Vorrang vor Entscheidungen, die auf der Grundlage von Autorität getroffen werden. Ich treffe eher informierte Entscheidungen und gehe kalkulierte Risiken ein.
Was geben Sie Frauen mit, die am Anfang ihrer Karriere stehen?
Als erstes möchte ich ihnen sagen, dass Sie an sich selbst, ihre Stärken und Fähigkeiten glauben und eine "Ich kann das auch"-Einstellung haben sollten. Was ist das für eine Einstellung? Wenn eine andere Person es kann, warum nicht auch ich?
Zweitens: Bemühen Sie sich, die beste Version von sich selbst zu werden. Verbessern Sie sich jeden Tag um nur 1 Prozent, um Ihr Ziel zu erreichen, und am Ende eines Monats werden Sie 30 Prozent besser sein. Fokussieren Sie sich also auf kontinuierliches Lernen und Weiterentwickeln.
Und drittens: Seien Sie widerstandsfähig und anpassungsfähig. Der Weg zu einer Führungsposition kann mit Hindernissen und Rückschlägen verbunden sein. Verlieren Sie durch Misserfolge nicht die Motivation. Lernen Sie aus Fehlern; sie spielen eine wichtige Rolle für unsere weitere Entwicklung. Seien Sie anpassungsfähig und flexibel gegenüber sich ändernden Umständen.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass Frauen ihre Stärken deutlicher herausstellen und nicht von einem geschlechtsspezifischen Vorurteil profitieren sollten.
Glauben Sie daran, dass Frauen starke Führungspersönlichkeiten sein können und dass ihre unterschiedlichen Perspektiven und Herangehensweisen positive Veränderungen in Organisationen und der Gesellschaft bewirken können. Indem Sie sich selbst treu bleiben, weiter lernen und andere unterstützen, können Sie den Weg für eine integrativere und gerechtere Zukunft in Führungspositionen ebnen.
