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Weniger zweifeln, sondern wagen!

Der berufliche Werdegang bei Helios von Dr. Oksana Prajzel begann  im Oktober 2018 als Assistentin der Geschäftsführung in Bad Kissingen und Hammelburg, später dann in gleichen Positionen in Niederberg. Im September 2021 wechselte sie als kaufmännische Standortleiterin nach Attendorn und übernahm im Mai 2022 die Position der Klinikgeschäftsführung für die Helios Klinik Attendorn. Im Interview spricht sie über ihre Erfahrungen. 

02. Februar 2024
Prajzel, Oksana

Glauben Sie, dass Ihr Weg nach oben schwieriger war als bei Männern? 

Diese Frage lässt sich für mich nicht pauschal beantworten. Ich habe mich nicht mit anderen Kollegen verglichen, sondern im Arbeitsfeld eher meiner Begeisterung und meinen Träumen gefolgt. Um zu erkennen, worauf man den Fokus im Leben setzen möchte, habe ich unterschiedliche Berufswege ausprobiert. Nach erfolgreichem Abschluss des Masterstudiums hatte ich erst mal Interesse an einer Doktorarbeit. Allerdings bereits während Doktorarbeit war ich parallel in einer BioTech Firma tätig, wo ich anschließend als Abteilungsleiterin meine erste Führungsposition hatte.

Generell war ich immer bereit, Verantwortung zu übernehmen und habe mein Wunsch signalisiert, auf die Unternehmensprozesse aktiv einzuwirken. Das hat dazu geführt, dass ich immer schnell die Führungspositionen übernahm. Ich war sozusagen klischeefrei und hatte kein Schema im Kopf bezüglich Aufstiegsweg und Unterschiede zwischen Männer und Frauen. Generell denke ich, dass sich viele Frauen keine Verantwortung zutrauen, weil sie diese „Hindernisse" im eigenen Kopf tragen.

Inwieweit unterscheidet sich Ihr Führungsstil von dem eines Mannes?

Frauen können nicht immer auf sterotypisch männliche Methoden zurückgreifen, beziehungsweise sich identisch wie Männer verhalten. Als Frau in Führungspositionen musste ich lernen, wie man von eigenen vermeintlichen Schwächen die Stärken entwickeln kann. Empathie, soziale Verträglichkeit und Bindungsfähigkeit sorgen für gute Zusammenarbeit im Team. Die Durchsetzungsfähigkeit ist wesentlicher Garant für Zielumsetzung. Einen Kompromiss zwischen Durchsetzungsfähigkeit und sozialen Kompetenzen wie Hilfsbereitschaft, Respekt vor anderen Menschenergibt zeichnen den „weiblichen“ Führungsstil aus. Ich musste lernen beides erfolgreich zu verbinden.

 

Was geben Sie Frauen mit, die am Anfang ihrer Karriere stehen?

Weniger zweifeln, sondern wagen! Mit jeder gemeisterten Aufgabe wächst das Vertrauen und Erfolg führt zu weiterem Erfolg. Entwickeln Sie bei sich eine positive Fehlerkultur. Nehmen Sie Fehler zum Anlass, daraus zu lernen und weiter zu wachsen. Des Weiteren lohnt es sich für sich zu klären, was man aufgeben könnte, wenn man sich für eine Karriere entscheiden würde. Was sind meine Werte, wie weit ist mir wichtig, eigenen Erfolg, Selbstentwicklung und Anerkennung zu erreichen, damit die Berufsrolle den Vorrang nimmt.